Sarah Föhn

Ich wurde 1990 geboren und lebe mit meinem Partner in 8308 Illnau. Seit Juli 2024 arbeite ich hauptberuflich bei der Ringier AG im Bereich Advertising – als Product Owner im Ad-Technology-Umfeld. Daneben bin ich mit Herz und Leidenschaft im Sattel unterwegs.

Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten im Stall bei meinen zwei Pferden: Jester, ein Quarter-Horse-Wallach (geb. 2010, „Radical N Rockin“) begleitet mich seit August 2014; im Juli 2024 zog zusätzlich Sirio (Schweizer Warmblut-Wallach, geb. 2022, „Sir Bellissimo de Oxalis CH“) bei mir ein. Ich freue mich sehr darauf, ihn auszubilden und gemeinsam mit beiden Pferden immer wieder Neues auszuprobieren.

Sarah Föhn mit ihren beiden Pferden.

Sarah mit ihren beiden Pferden «Sirio» und «Jester».

Auch wenn meine reiterlichen Wurzeln klar im Westernreiten liegen, hat sich mein Weg über die Jahre stark weiterentwickelt: Heute trainiere ich meine Pferde bewusst disziplinübergreifend und baue viele Elemente aus der akademischen Reitkunst, Freiheitsdressur, Zirzensik, klassischen Bodenarbeit und sogar Sprungarbeit in unser Training ein. Diese Vielfalt hat meinen Blick auf Reiten, Balance und Körpergefühl nachhaltig geprägt – und sie erweitert mein Verständnis für unterschiedliche Sattelbedürfnisse enorm.

Und trotz der inzwischen gut gefüllten Sammlung verschiedenster Sättel in meinem Sattelschrank schlägt mein Herz nach wie vor ganz besonders für den Westernsattel.

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Vom unpassenden Sattel zur eigenen Firma – vier Jahre «Leidensweg»

Der Weg zu Saddle Mission GmbH begann nicht mit einem Businessplan, sondern mit einem Problem, das viele Reiter kennen: Ein sensibler Pferderücken – und die Frage, ob der Sattel wirklich das tut, was er soll.

Über vier Jahre lang beschäftigte ich mich intensiv mit Sattelpassform, Rückenmuskulatur und Druckverteilung — und das Wissen daraus möchte ich heute weitergeben.

2018: Die erste ehrliche Diagnose

Warum ich professionelle Hilfe suchte

Im Herbst 2018 arbeitete ich erstmals mit Dr. Selma Latif (VetCheck) zusammen. Ich war der Überzeugung, dass nicht alleine meine Balance dafür verantwortlich sein konnte, dass unser Sattel nach rechts kippt. Ausserdem fiel mir auf, dass sich Jesters Rückenmuskulatur – trotz intensiven Training – seit Monaten nicht verbesserte. 

Schräglage deutlich sichtbar: Meine Hüfte kippt nach rechts, die Sattelmitte weicht klar zur rechten Seite ab. (Bild: Sarah Föhn)

Abkippende Hüfte nach rechts – das Horn rutscht auf die rechte Schulter, obwohl mein Oberkörper gerade bleibt. (Bild: Sarah Föhn)

Abkippende Hüfte nach rechts – das Horn rutscht auf die rechte Schulter, obwohl mein Oberkörper gerade bleibt. (Bild: Sarah Föhn)

Schrittmessung mit dickem Professional’s Choice Pad: Viel zu hohe Druckwerte, weitere Gangarten unnötig. (Bild: Sarah Föhn)

Schrittmessung mit dünnem Lammfellpad: Deutlich geringere Druckbelastung im Vergleich zum dicken Pad. (Bild: Sarah Föhn)

Trabmessung mit Lammfellpad: Die rechts-links-Asymmetrie wird klar sichtbar. (Bild: Sarah Föhn)

Was die Analyse wirklich zeigte

Selmas geübter Blick und die digitale Analyse zeigten schnell:

Die Schräglage des Sattels lag nicht nur an meiner eigenen Balance, sondern vor allem an Jesters unterschiedlich ausgeprägter Schultermuskulatur.

Die Passform des Sattels war somit das kleinste Problem und damit begann eine intensive Phase:

  • vorübergehender Umstieg in den klassischen Sattel
  • Anpassungen im Training
  • gezielter Muskelaufbau

Ich lernte: Ein Sattelproblem ist selten nur ein Sattelproblem.

Jester mit seinem ersten klassischen Sattel. (Bild: Sarah Föhn)

2019: Verbesserungen, aber noch kein Durchbruch

Deutliche Fortschritte durch klassisches Training

Unser Training im klassischen Sattel zeigte Wirkung. Die Veränderungen waren so deutlich, dass ich im Juli 2019 erneut eine Kontrolle der beiden Sättel durch Selma veranlasste.

Der Vielseitigkeitssattel passt nicht mehr

Schon bei der Standbeurteilung war für Selma offensichtlich:

Der Vielseitigkeitssattel war inzwischen zu eng und musste angepasst werden – eine digitale Messung war gar nicht nötig. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, wie stark Training und Muskelaufbau die Sattelpassform beeinflussen können.

Lammfellpad ohne Einlagen im Rechtsgalopp: maximale Belastung auf Jesters Schiefe; vor einem Jahr noch die beste Option. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellpad mit 0,5 cm Filz: Rechtsgalopp zeigt leicht verbessertes Druckbild durch zusätzliche Polsterung. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellpad mit 1 cm Filz: spürbar geringere Druckwerte bei zunehmender Polsterung.
(Bild: Sarah Föhn)

Wollfilz-Bareback-Pad im Rechtsgalopp: Selbst ohne Sattel wird Jesters Schiefe deutlich sichtbar. (Bild: Sarah Föhn)

Der Westernsattel – ganz andere Ergebnisse

Anschliessend nahmen wir wieder den Westernsattel unter die Lupe.

Die Messung zeigte ein faszinierendes Ergebnis:

Während im Vorjahr das dünnste Pad am besten funktioniert hatte, benötigte Jester nun mehr Polsterung, um gute Druckwerte zu erzielen. Ein Jahr Training hatte seinen Rücken komplett verändert.

Brauchte Jester einen neuen Sattel?

Die Antwort lautete: Jein.

Die Schräglage war weiterhin sichtbar und liess sich selbst mit aktivem Gegendruck nicht vollständig ausgleichen. Dennoch lagen die Durchschnittswerte im vertretbaren Bereich. Kein akuter Notfall – aber auch keine perfekte Lösung.

Selmas Empfehlung

  • weiter konsequent an der körperlichen Schiefe arbeiten

  • regelmässig zwischen beiden Sätteln und dem Filzpad wechseln

  • Belastung variieren, Muskulatur unterschiedlich stimulieren

Der Grundgedanke dahinter:

Abwechslung verhindert einseitigen Muskelaufbau und verbessert langfristig die Tragfähigkeit.

Links: Aufnahme der Schulter im Mai 2018. Rechts: Aufnahme der Schulter im Mai 2019. (Bilder: Sarah Föhn)

2020: Ein neuer Sattel muss her

Trotz Anpassung keine Verbesserung

Kurz nach Selmas Besuch liess ich den Vielseitigkeitssattel anpassen und machte motiviert weiter. Doch nach sechs Monaten intensivem Training zeigte das Schweissbild immer noch unregelmässige Druckstellen.

Testsattel statt Neukauf

Um herauszufinden, ob die Schiefe tatsächlich vom Pferd oder vom Material kam, vereinbarte ich im Januar 2020 einen Sattlertermin – nicht für einen Kauf, sondern für einen Mietsattel.

Bereits nach einer Woche war klar:

Die Passform war deutlich besser, die Schräglage weniger ausgeprägt. Aber ich fühlte mich im Sattel nicht wohl – also keine dauerhafte Option.

Damit startete die ernsthafte Suche nach einem Sattel, der für uns beide passt.

Die Schulterpassform stimmte besser mit Jesters Winkelung überein – der Sattel lag deutlich ruhiger. (Bild: Sarah Föhn)

Dank Instagram zu Deuber & Partner gefunden

Über Instagram erhielt ich mehrfach den Tipp, mir die Modelle von Deuber & Partner anzusehen:

  • DP Opus

  • DP Equitation Trainer

Auf der Pferd Bodensee 2020 nutzte ich die Gelegenheit, beide Modelle vor Ort anzuschauen und Probe zu sitzen – und war sofort begeistert. Der Sitzkomfort war unvergleichlich, und da es in der Schweiz noch keinen Händler gab, vereinbarte ich einen Termin in Deutschland.

Der entscheidende Test

Im Juli 2020 konnte ich die Sättel endlich auf Jester ausprobieren. Nach wenigen Runden stand fest: Unser nächster Sattel wird ein DP Opus.

Ich stellte mir meinen persönlichen Wunschsattel zusammen, verkaufte meinen Bob’s Custom Saddle – und wartete voller Vorfreude auf die Lieferung.

Doch die Freude hielt nicht lange … Was war passiert?

Reiturlaub im Jura – und eine unschöne Überraschung

Ende August verbrachten wir eine Woche Reiturlaub im Jura. Teilweise waren wir dort über sechs Stunden täglich im Sattel unterwegs – wunderschöne Ritte, die ich rückblickend wohl anders gestaltet hätte, wenn ich gewusst hätte, was uns Zuhause erwarten würde.

Einige Wochen nach unserer Rückkehr, mit Beginn des Fellwechsels, zeigte sich die unerwartete Wahrheit: Jester hatte deutlichen Satteldruck.

September 2020: Nach dem Fellwechsel wurde der Satteldruck sichtbar. (Bild: Sarah Föhn)

Wie konnte das passieren?

Nach all der investierten Zeit, Energie und meinem Bemühen, alles richtig zu machen, hatte ich die Anzeichen trotzdem nicht erkannt. Rückblickend vermutete ich, dass der Vielseitigkeitssattel beim letzten Anpassen etwas zu weit eingestellt worden war. Im Alltag unter kurzer Belastung war das kaum sichtbar – auf langen Tagesritten jedoch sehr wohl.

Die Konsequenz: Sicherheit geht vor

Um kein Risiko einzugehen und eine weitere Verschlechterung zu verhindern, traf ich eine klare Entscheidung: Ich verkaufte auch den Vielseitigkeitssattel – und ritt von da an ausschliesslich mit dem Reitpad.

2020: Neue Sättel ziehen ein!

Ein lange erwarteter Moment: Der DP Opus zieht ein

Zwei Monate später war der Schock über den Satteldruck etwas verarbeitet – und die Freude umso grösser: Ich erhielt endlich meinen DP Opus. Nach so langer Zeit ausschliesslich auf dem Reitpad unterwegs zu sein, war es ein unglaubliches Gefühl, wieder in einem Westernsattel zu sitzen. Das Reitgefühl war hervorragend, und Jester lief besser denn je.

November 2020: Der erste Ritt im neuen DP Opus – nach Monaten im Englischsattel fühlte es sich an wie auf Wolken. (Bild: Sarah Föhn)

Neue Disziplin, neuer Sattel: La Belle Springsattel

In dieser Zeit zog auch ein neuer Sattel von La Belle bei uns ein – diesmal ein reiner Springsattel, da regelmässiger Springunterricht inzwischen fest zu unserem Trainingsalltag gehörte. Damit war unser Sattelschrank wieder vielseitig ausgestattet, passend zu unserem breit gefächerten Trainingsmix.

Auch der neue La Belle Springsattel verbesserte das Reitgefühl für Ross und Reiter spürbar. (Bild: Sarah Föhn)

Sicherheit geht vor: Beide Sättel müssen gemessen werden

Obwohl sich das Reiten in beiden Sätteln grossartig anfühlte, war für mich klar: Gutes Gefühl allein reicht nicht – die Passform muss objektiv überprüft werden.

Deshalb sollten sowohl der DP Opus als auch der Springsattel digital ausgemessen werden. Für diese Analyse kam für mich nur eine Person infrage: Selma Latif. Ihre Agenda war jedoch gut gefüllt, sodass wir uns bis Januar 2021 gedulden mussten.

2021: Endlich stabile Ergebnisse

Ein ermutigender Start ins neue Jahr

«Alle Jahre wieder», meinte Selma lachend, als sie mich im Januar 2021 auf dem Hof begrüsste. Doch ihr erster Blick auf Jester machte mir Mut. Sie betonte, dass ich weit mehr für ihn getan hätte, als die meisten Pferdebesitzer jemals tun – und dass mein Bauchgefühl und mein gutes Auge entscheidend dazu beigetragen hätten, dass wir überhaupt so weit gekommen waren. Die Tagesritte im Jura waren für Jesters sensiblen Rücken schlicht eine zu grosse Belastung – und ohne Messtechnik kaum vorhersehbar.

Der grosse Moment: Der neue DP Opus unter der Lupe

Voller Stolz präsentierte ich Selma meine beiden neuen Sättel. Auch sie war positiv überrascht und gespannt auf die Ergebnisse. Wir starteten mit dem DP Opus.

Endlich konnte ich durchatmen:

Der neue Sattel zeigte mehr als zufriedenstellende Druckwerte, und mit einem passenden Korrekturpad liess sich die Lage weiter optimieren. Ein enormer Stein fiel mir vom Herzen. Zum ersten Mal seit Jahren konnte ich wieder mit gutem Gewissen reiten.

Lammfellpad mit 0,5 cm Filz im Rechtsgalopp: deutlich bessere Werte als 2019, weniger Belastung im Lendenbereich. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellpad mit 0,5 cm Filz: Durchschnitt aller Gangarten – bereits sehr gute Werte. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellpad mit 1 cm Filz im Rechtsgalopp: durch die zweite Einlage nochmals verbesserte Druckwerte. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellpad mit 1 cm Filz: Durchschnitt aller Gangarten – insgesamt ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. (Bild: Sarah Föhn)

Auch der Springsattel muss bestehen

Der Westernsattel war aber nur die halbe Miete. Da der Springsattel von La Belle regelmässig im Einsatz war, musste auch er sauber passen. Also setzten wir die Messung fort.

Als ich die Auswertung sah, war die Erleichterung riesig:

Endlich akzeptable Werte – und gleichzeitig ein sehr gutes Reitgefühl. Nach vier langen Jahren schien unser Sattel- und Rückendrama endlich ein Ende zu finden. Und ich war froh, dass ich meinem Bauchgefühl vertraut und mich nie mit „gut genug“ zufriedengegeben hatte.

Meine Hartnäckigkeit hatte sich ausgezahlt.

Lammfellschabracke ohne Filz im Rechtsgalopp: maximale Belastung – der Springsattel verteilte das Gewicht gleichmässiger als der Westernsattel. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellschabracke ohne Filz im Linksgalopp: hohe Werte auf rechter Hüfte und linker Schulter klar sichtbar. (Bild: Sarah Föhn)

Lammfellschabracke ohne Filz: Durchschnitt aller Gangarten – Jesters Schiefe bleibt sichtbar, aber die Werte bleiben im vertretbaren Rahmen. (Bild: Sarah Föhn)

Fazit

Sattelpassform ist vielschichtig – und Messungen machen sie sichtbar

Die digitale Satteldruckmessung ist für mich zu einem unverzichtbaren Werkzeug geworden. Sie zeigt objektiv, wie der Sattel in der Bewegung wirkt, wo Druck entsteht und wo Schwächen liegen – Dinge, die man im Alltag oft nicht sieht. Doch eine Messung ist nur ein Baustein im gesamten Prozess.

Zur Wahl eines passenden Sattels gehören viel mehr Faktoren:

  • die körperliche Schiefe des Pferdes

  • die Muskulatur, die sich je nach Training schnell verändert

  • die Reiterbalance

  • die Dauer und Art der Belastung

  • die Tagesform des Pferdes

  • und nicht zuletzt das Gefühl, das Pferd und Reiter im Sattel haben

Ein Sattel kann auf dem Papier perfekt aussehen – und dennoch nicht der richtige sein. Genauso kann sich ein Sattel, der sich beim ersten Probesitzen gut anfühlt, in der Messung als ungeeignet herausstellen.

Deshalb ist es oft das Zusammenspiel aus Messwerten, Bewegungsanalyse und dem Bauchgefühl, das am Ende den richtigen Weg zeigt.

Messen hilft uns, Entscheidungen besser zu verstehen.

Das Bauchgefühl hilft uns, die richtige zu treffen.

Nur wenn beides zusammenpasst, entsteht ein Sattelsetup, das Pferd und Reiter langfristig gesund unterstützt.